AG Pulmopathologie der ÖGPath – Treffen anlässlich der Frühjahrstagung 2021
Die AG Pulmopathologie hat ihr traditionelles Treffen vor der FJT21 organisiert, diesmal als virtuelles Treffen am 8.4.2021 von 14 bis 18 Uhr. Zum ersten Mal war es auch ein gemeinsames Treffen mit unseren Kollegen und Freunden der IAP Arab Division, denen wir sehr dankbar sind. Aus diesem Grund fand das Treffen in englischer Sprache statt.
Dr. Maximilian Hochmair, Leiter des Arbeitskreises Pneumologische Onkologie der österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) und Leiter der onkologischen Tagesambulanz/Tagesklinik, Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf , hat das Treffen mit einem sehr interessanten Vortrag über neue Ziele in der Lungenkrebstherapie eröffnet. Er zeigte die Bedeutung der molekularen Analyse und die Rolle des Pathologen bei der Entscheidung über eine angemessene Therapie. Es folgte ein Vortrag von Dr. Georg Pall, dem Leiter der onkologischen Ambulanz der Abteilung für Innere Medizin V der Universitätsklinik Innsbruck, und Leiter der internistischen Onkologie der Innsbruck Thoracic Oncology Group (ITOG) über die Therapie der KRAS G12C-Mutation als lang erwartete Therapieoption, da die Inzidenz dieser Mutation bei Lungenkarzinompatienten hoch ist. Es folgte PD Dr. med. Dr. phil. Andreas Pircher, ein Junior Group Leader, Oberarzt ebenfalls an der Abteilung für Innere Medizin V der Medizinischen Universität Innsbruck und Leiter des Labor internistische Onkologie der ITOG. In seinem Vortrag gab er einen Überblick über mögliche Mechanismen zur Überwindung der Resistenz gegen Immuntherapie bei nichtkleinzelligem Lungenkarzinom. Die nächsten beiden Präsentationen wurden von unseren Kollegen von der IAP Arab Division gehalten. Zunächst war Dr. Ghazi Zaatari, derzeit Interimsdekan und ordentlicher Professor und Vorsitzender der Abteilung für Pathologie und Labormedizin an der medizinischen Fakultät der American University of Beirut, Libanon an der Reihe. Er ist derzeit Vorsitzender des Bildungsausschusses der IAP und Vorsitzender der WHO-Studiengruppe zur Regulierung von Tabakerzeugnissen. Dr. Zataari gab einen sehr umfassenden und nützlichen Überblick über die Pathologie und Molekularbiologie beim Lungenkarzinom. Sein Vortrag wurde sehr gut ergänzt durch die Präsentation über das Testen von Lungenbiopsien bei Patienten mit Tumoren. Dies wurde von Dr. Ibrahim Khalifeh, assoziierter Professor an der American University of Beirut, Libanon, vorgestellt. Dr. Dagmar Krenbek, Leitende Oberärztin der Pathologie der Klinik Floridsdorf in Wien, sprach über das „Major Pathologic Response“ als einen sehr wichtigen prognostischen Biomarker bei reseziertem Lungenkrebs nach neoadjuvanter Behandlung. Sie demonstrierte die Komplexität der Lungenprobenahme, gefolgt von einer detaillierten histologischen Bewertung. Da es praktisch nicht möglich ist, das Thema COVID-19 auszulassen, konnten wir auch zwei ausgezeichnete und unterschiedliche Redner dafür gewinnen. Prof. Helmut Popper von der Medizinischen Universität Graz zeigte Ergebnisse einer Autopsiestudie, über Immunopathologie der SARS-CoV-Infektion und der Schlüsse, die man daraus ziehen kann. Die Bedeutung der Pathologie für die Zusammenarbeit der in die Therapie involvierten Ärzte in dieser COVID-Ära wurde sehr deutlich und engagiert präsentiert von Federica Pezzuto, medizinische Forscherin und Mitarbeiterin von Professor Dr Fiorella Calabrese, Leiterin des Institut für Pathologie mit Schwerpunkt pulmonale, Transplantations- und molekulare Pathologie an der Universität Padua.
Das Treffen endete mit interessanten Fallpräsentationen von Dr. Patricia Marta, Klinik Floridsdorf, Wien; PD. DDr. Luka Brcic, Medizinische Universität Graz, Dr. Dagmar Krenbek und Dr. Ulrike Gruber-Mösenbacher, Institut für Pathologie Chur, Schweiz
Alles in allem war es ein sehr gut organisiertes Treffen mit einer Rekordteilnehmerzahl von 100, das reibungslos in der virtuellen Umgebung verlief und durch das wir erfolgreich von PD DDr. Luka Brcic und Dr. Gruber-Mösenbacher geführt wurden.
Luka Brcic
Ulrike Gruber-Mösenbacher